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Pacific Crest Trail - Von Mexiko nach Kanada, zu Fuss

25.Juni - 1.Juli

Montag, den 25. Juni
Ein Tag der Freizeit und des konstanten Essens für Tom und mich.
Wir gingen aus, um in Sacramento das von Tom vor unserer Reise trainierte Club Volleyball Team zu treffen. Die Mädchen des Teams nahmen am Davis Volleyball Festival teil und waren überrascht und erfreut, Tom hier zu sehen. Sie hatten eine ganze Menge von Fragen an uns und wir verliessen sie mit ihren besten Wünschen versehen. Es war ein toller Besuch mit einer Menge guter Gefühle und ermutigenden Worten.

Für die nächsten 110 Kilometer werden uns Wyatt, Mark und Sarah begleiten und wir freuen uns beide auf ihre Gesellschaft. Heute sind noch einige Vorbereitungen in Bezug auf die Speisekarte und die Ausrüstung zu treffen, um für die kommenden vier Tage bereit zu sein.

Dienstag, den 26. Juni
Um viertel vor sieben brachen Tom, sein älterer Bruder Mark, sein Schwager Wyatt, seine 16 Jahre alte Nichte Sarah und ich (das "Trecking-Quintett") auf. Nach einem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück begannen wir unseren Marsch auf dem Pacific Crest Trail an der Grenze zur Desolation Wilderness. Nach einem Gruppenphoto ging es los. Nach einem sonnigen Beginn verdüsterte sich der Tag zusehendes. Der Himmel wurde immer dunkler. Nach 22 Kilometern erreichten wir den geplanten Campingplatz auf dem Dick's Pass (3'100 Meter).

Wyatt hatte etwas Mühe mit dem Anstieg zum Pass. Er nahm sich die Freiheit, den Pass inoffiziell in "Dickhead's Pass" um zu taufen. Um diese Zeit hatte Mark bereits seinen eigenen Pfadnamen "Ein Mann von andauernder Trauer". Der Name stammte aus dem Video "Where Art Thou Brother", das wir uns zwei Tage zuvor angesehen hatten. Ein amüsanter Film mit einer gut dazu passenden Musik. Nach der Errichtung unseres Camps nahm der Wind zu und der Himmel bekam eine immer bedrohlicher aussehende Färbung.

Tom, Mark und ich verkrochen uns unter unserer Plane, während Sarah und Wyatt ihr Zelt aufstellten. Die Nacht brachte für uns alle nur wenig Schlaf. Der konstant um unser Camp heulende Wind hielt uns die ganze Nacht wach. Ein recht unfreundlicher Einstieg für die neuen Wanderer in unserer Gruppe.

Mittwoch, den 27. Juni
Hagel und Regen begrüsste uns, als wir uns um sechs Uhr dreissig erhoben. Als wir unsere Wanderung wieder aufnahmen, begann es sogar zu schneien. Das Wetter bleib bis zum späten Nachmittag äusserst unfreundlich. Der in höheren Lagen einsetzende Schneefall ging während des Tages in Regen über. Der zusätzliche, kräftig wehende Wind blies uns den Regen von der Seite an. Es wundert nicht, dass uns diese Wetterlage nicht sonderlich erfreute. So sah man denn an diesem Tage auch kaum einmal ein fröhliches Gesicht.
Trotz der unerfreulichen Situation gingen wir den ganzen Tag, wie es sich für richtige Wanderer gehört und erreichten nach 31 Kilometern den Barker Pass auf 2'500 Metern Höhe.

Wir entfachten ein wundervoll warmes Camp-Feuer, an dem wir unsere nassen Sachen trocknen und uns selber etwas aufwärmen konnten. Der Tag wurde mit dem Nachtessen und einer Tasse heisser Schokolade beschlossen.
Die ganze Truppe war sehr müde und nur noch begierig darauf, in den Sack zu kriechen und zu schlafen.

Donnerstag, den 28. Juni
Wir erwachten ungefähr um sechs Uhr in der Frühe von einem zum grössten Teil wundervoll erholsamen Schlaf. Die Sonne schien und Mark war bereits damit beschäftigt, ein Feuer zu entzünden. Dank der Arbeit Marks kamen wir gleich nach dem verlassen der Schlafsäcke zu einer heissen Tasse Tee. Wyatt schlürfte seinen Tee und nahm seine morgendliche Dosis Ibuprofen, um den Tag zu beginnen . Das wurde übrigens schnell einmal das für Wyatt übliche Morgenritual.

Um sieben Uhr dreissig brachen wir auf, gut ausgeruht und erfreut vom sonnigen Tag. In unserer Begeisterung merkten wir zu spät, dass wir die Gelegenheit verpassten, um unsere Wasservorräte aufzufüllen. Wir waren schon zehn Kilometer weiter, als es uns überraschend bewusst wurde. Da unser Wasservorrat nun wirklich knapp wurde, schmolzen wir mit Marks Campingkocher Schnee von einem Fleck naben dem Weg - sind wir nun Überlebenskünstler oder nicht ?
Mit genügend Wasser versehen, machten wir uns jetzt auf den Weg in Richtung Five Lakes Creek gleich unterhalb der Skipisten von Squaw Valley, den wir nach ungefähr 26 Kilometern erreichten und durchquerten. Damit befanden wir uns nun in der Granite Chief Wilderness. Der heutige Tag bot grossartige Landschaften. Der Weg folgt dem Tahoe Rim Trail entlang der westlichen Seite des Lake Tahoe mit einigen unvergleichlichen Ausblicken auf den See. Wir querten den berg seitigen, mit Wildblumen bedeckten Abhang mit Sicht auf grüne Täler und grüne Berge in der Ferne. Auch zahlreiche der Skipisten, für die die Gegend des Lake Tahoe berühmt ist, waren zu sehen. Nach weiteren 25 Kilometern Wanderung beendeten wir den Tag. Um das Lagerfeuer gruppiert, genossen wir unser mitgebrachtes Chili und zum Nachtisch wieder eine Tasse heisser Schokolade. Zur Unterhaltung beobachteten wir bis es dunkel wurde, eine kleine, mückenjagende Fledermaus.
Um viertel nach neun krochen wir in unsere Schlafsäcke. Es war ein guter Tag in angenehmer Gesellschaft.

Freitag, den 29. Juni
Obwohl bereits um sechs Uhr erwacht, verliessen wir unser Camp doch erst gegen acht Uhr. Mark war auch heute wieder sehr früh aufgestanden, hatte bereits ein Feuer entfacht und Wasser für unseren Tee heiss gemacht. Wir machten uns bereit zur Erreichung unseres Tagesziel, die 25 Kilometer entfernte Interstate Nummer 80, wo uns Toms Schwester Marie um sechs Uhr Nachmittags erwarten würde.
Der Tag begann mit einem kleinen Anstieg hinauf zum Tinker Knoll, was Wyatt mit seiner Tagesdosis von Morgentee und Vitamin I (das heisst Ibuprofen) ohne Probleme schaffte. Grossartige Landschaften auch heute - Die Berge, von Granit zu vulkanischem Gestein wechselnd, Hügel voller Wildblumen und Ausblicke auf zahllose Skipisten. Nach der langen Zeit auf dem Pfad, während der Wyatt immer und immer wieder über seine schmerzenden Füsse stolperte, kam er mit der brillianten Idee heraus, einen Ibuprofen-Riegel zu vermarkten. Aussehen und Aufmachung sollten derjenigen von herkömmlichen Energieriegeln entsprechen. Anstelle der Energie spendenden Zutaten würde allerdings Ibuprofen zur Linderung der Schmerzen der Hauptbestandteil seines Riegels sein.

Wir schafften es, Marie wie vereinbart an der Interstate 80 zu treffen. Der Treffpunkt lag ungefähr 8 Kilometer vom Donner-Pass entfernt (nein, Glen, ich habe keinen Felsbrocken vom Donner Pass für dich aufgenommen und mitgeschleppt, um ihn dir zu bringen).

Mit Genuss verzehrten wir die von Marie reichlich mitgebrachten Nahrungsmittel und Getränke. Nach einem letzten Gruppenbild gingen Tom und ich zurück zum Pfad. Es war schade, unsere Begleiter zu verlassen - sie waren uns eine gute Gesellschaft und wir hatten unterwegs eine Menge Spass zusammen.
Nach etwa drei weiteren Kilometern campierten Tom und ich, beschienen von einem wunderschönen Sonnenuntergang, welcher den Himmel zart rosa färbte.

Samstag, den 30. Juni
Tom und ich waren um halb sechs auf und unterwegs. Die Tagesetappe wies zwar einige mässige An- und Abstiege aus, war aber insgesamt angenehm zu gehen. Der Pfad querte Abhänge von Hügeln, Wiesen mit Wildblumen, und gewährte ab und zu Ausblicke auf tiefer liegende Täler und die dahinter liegenden Berge. Dann ging es wieder hinunter in die dicht mit Wald bedeckten und von Wildbüschen durchzogenen Täler.
Unseren Lunch - Studentenfutter und getrocknete Ananasstücke - genossen wir, an unsere Rucksäcke gelehnt, auf einem Bergrücken mit Ausblick auf zwei Seen. Eine unvergleichlich erholsame und aussichtsreiche Pause.
Nach 50 Kilometern erreichten wir einen tollen Zeltplatz am Milton Creek in einer Höhe von 1'650 Metern.

Sonntag, den 1. Juli
Happy Canada Day!!!

Wir erwachten um sechs Uhr.

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