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Pacific Crest Trail - Von Mexiko nach Kanada, zu Fuss

Sommer 2001 - Marnie Tocheniuk, Canada

Übersicht

Titel / Title / Titre
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Nachdem die beiden hier vorgestellten Personen sich während einer Mountainbike Expedition von Kanada nach Mexiko erstmals gesehen und kennengelernt haben, haben sie zwei Jahre später den Rückweg gemeinsam unter die Füsse genommen. Mit ihrer Zustimmung stellen wir hier Marnie und Tom's e-mails von der Strecke für alle Leute zur Verfügung, die abenteuerliche Reisen genauso mögen wie wir. Aber lassen wir doch die beiden selbst zu Wort kommen:

"Der Pacific Crest Trail ist ein im südlichen Kalifornien an der Grenze zwischen den USA und Mexiko beginnender Fussweg. Er führt durch Nord-Kalifornien, Oregon und Washington und endet in Manning Park, British Columbia, Kanada. Der gesamte Pfad hat eine Länge von ungefähr 2'700 Meilen oder 4'455 Kilometern. Nach unserem Start am 23. April 2001 in Campo in Südkalifornien hoffen wir nun, unser Ziel Manning Park in Kanada bis Ende September erreichen zu können."

Und die beiden haben es tatsächlich geschafft ...

Tagebuch

Marnie hat es trotz der zeitweise enormen Strapazen fertiggebracht, jeden Tag in Ihrem Tagebuch festzuhalten und - nicht genug damit - es auch noch bei jeder Rast in der Nähe eines Internet Cafes einzutippen und an alle ihre Freunde zu verschicken. Diese enorme Arbeit hat mich sehr beeindruckt. Deshalb finden Sie hier ihr vollständiges Tagebuch - nach Abschluss der Reise von ihrem Vater mit Bildern ergänzt - in Deutsch und in Englisch.
Beim Lesen und Übersetzen ihrer Texte habe ich mitgelitten wegen der Hitze, der Kälte, der Nässe und dem heftigen Wind, aber auch oft vergnügt über ihre Erlebnisse geschmunzelt. Nicht zuletzt habe ich aber auch einen unauslöschlichen Eindruck von der enormen Leistung der beiden Wanderer und von der Grossartigkeit der von ihnen durchwanderten Landschaft bekommen.

Und nun wünsche ich Ihnen bei der Lektüre von Marnie's unvergleichlichem Tagebuch viel Freude.

Ruedi Anneler, Büren an der Aare

Motivation

Tom stammt aus einer vielfältig im Outdoor-Bereich aktiven Familie. Schon während seiner Kindheit hatte er zusammen mit seinen sechs Geschwistern reichlich Gelegenheit, erste Erfahrungen in den Bereichen Wandern und Campieren zu sammeln. Tom hörte bereits zu dieser Zeit vom Pacific Crest Trail, der immer schon einen gewissen Reiz auf ihn ausübte. Als Erwachsener durchwanderte Tom dann einen kurzen Abschnitt des Trails in der Nähe seiner Heimatstadt Seattle. Die ganze Zeit war es Tom's Traum, den Trail in seiner ganzen Länge zu wandern, ein Traum, den er auch mit einigen seiner Geschwister teilte.

Ich, Marnie, war so grün wie es nur irgendwie geht in Bezug auf das Wandern mit einem Rucksack. Meine Familie interessierte sich nie für Outdoor-Aktivitäten. Als junge Erwachsene hatte ich daher erst einen einzigen kurzen Rucksackausflug hinter mir. Unser damaliger Plan sah vor, drei Tage und zwei Nächte mit einer Gruppe von Freunden unterwegs zu sein, aber da der Regen bereits von Beginn an und unablässig auf uns niedertropfte, packten wir schon nach der ersten nassen Nacht unsere Sachen zusammen und gingen wider nach Hause, wo ich dann gleich ein heisses, beruhigendes Bad genoss. So kann mich wohl kaum eine abenteuerlustige Frau nennen. Bevor ich Tom traf, hatte ich auch noch nie vom Pacific Crest Trail gehört. Nachdem er mir etwas darüber erzählt hatte, war meine erste Antwort: "Wer zur Hölle mit einem normalen Verstand sollte so etwas tun ?".

Aber nachdem es über ein Jahr her war, dass Tom und ich erfolgreich zusammen den gesamten Continental Divide Mountain Bike Trail hinter uns gebracht hatten, war es an der Zeit, sich nach einem neuen Abenteuer umzusehen. Tom brachte die Idee auf, den gesamten Pacific Crest Trail zu wandern, und aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen brachte ich diese Idee nicht sofort um. Wir kauten gründlich an dieser Idee herum, und als Tom erst einmal eines der beiden Wegbeschreibungsbücher des Pacific Crest Trail gekauft hatte, nahm die Idee langsam konkretere Formen an. Ungefähr zwei Monate vor Beginn unserer Wanderung kaufte sich Tom das von Lynne Whelden stammende Video mit dem Titel "How to Hike the Pacific Crest Trail". Wir empfehlen dieses Video jedem, der sich auch mit dem Gedanken trägt, dieses Abenteuer zu wagen. Tom hatte es sich einige Male angesehen, was dazu beitrug, seine Begeisterung erneut zu wecken für die Möglichkeit, den ganzen Weg gemeinsam zurückzulegen. Anschliessend brachte er das Video zu mir nach Hause, wo wir es gemeinsam anschauten. Als das Video zu Ende und nur noch der Abspann zu sehen war, schaute er mich an und fragte: "Machen wir jetzt dieses Ding oder nicht ?".

Ich dachte einen kurzen Moment nach und antwortete dann: "Aber ja, tun wir's doch einfach!".

Der Rest ist Geschichte.

Vorbereitung

Tom war der Genius hinter unserer Vorbereitung. Während ich meine Zeit damit verbrachte, mich darüber zu sorgen, mehr als zwei Tage unterwegs zu sein und dabei jeden Tag ungefähr 25 Meilen zu Fuss zurückzulegen, investierte Tom endlose Stunden an seinem Computer beim Zusammenstellen der Ausrüstungsliste und in vielen Geschäften auf der Suche nach der richtigen Ausrüstung. Durch Gespräche mit Jeremy von North Face in Seattle - er hat den Trail vor einigen Jahren durchwandert - und durch das lesen zahlreicher Journale anderer Leute im Internet bekam er langsam einen recht guten Eindruck von dem, was uns da draussen erwarten würde.

Er erstellte den Reiseplan, organisierte das erforderliche Essen, berechnete die Anzahl der Versandboxen, ermittelte die Adressen der Poststationen am Weg und die einzuplanenden Ankunftsdaten für unsere Lieferungen und verwandte einen grossen Teil seiner Zeit darauf, möglichst leichte Ausrüstungsgegenstände für uns zwei aufzutreiben. Zusammenfassend kann ich sagen, dass Tom ungefähr 99,9% des gesamten Forschung und Vorbereitung der Reise alleine machte (nochmals vielen Dank dafür, Tom!).

Keiner von uns beiden war sonderlich scharf darauf, vor Beginn der Wanderung ernsthaft zu trainieren. Obwohl wir von verschiedenen Wanderern gehört hatten, dass sie sich während mehreren Monaten auf die Reise vorbereitet hatten und sich das eigentlich auch ganz vernünftig anhörte, hatte keiner von uns die Willenskraft, etwas Ernsthaftes zu tun. Nicht zuletzt lag auch der Startzeitpunkt in vier Monaten noch meilenweit von uns entfernt. Wir beide befanden uns in einer recht guten physischen Verfassung und waren zuversichtlich, dass wir es schaffen würden.

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