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Pacific Crest Trail - Von Mexiko nach Kanada, zu Fuss

18.Juni - 24.Juni

Montag, den 18. Juni
Ein weiterer erholsamer Schlaf bis acht Uhr morgens. Kurz zurück zum Einkaufsladen, einige Brötchen und Früchte zum Frühstück, das Essen für die nächste Etappe organisiert, einige Sachen nach Hause geschickt und dann ging es um zehn Uhr dreissig wieder los. Der Tag brachte einen wundervollen 26 Kilometer Spaziergang durch den Yosemite National Park. Der Weg hatte eine gute, weiche Oberfläche, Steigungen und Abstiege waren minimal und das Durchqueren der Bäche war äusserst einfach. Der Weg führte dem Tuolumne River entlang, an vielen Wasserfällen vorbei, durch grosse grüne Wiesen und durch felsige Abschnitte bis zuoberst auf den Berg. Gleich oberhalb Virginia Canyon richteten wir uns für die Nacht ein, und, um diesen wundervollen Tag abzuschliessen, vollbrachten wir einen perfekten "Hänge deine Lebensmittel in einen Baum" Job. Wir waren davon so beeindruckt, dass unsere Arbeit ein Foto verdiente.

Dienstag, den 19. Juni
Der Wecker schellte um fünf Uhr fünfzehn, und um halb sechs rollten wir uns aus unseren Schlafsäcken. Die heutigen 36 Kilometer führten hinaus aus dem Matterhorn Canyon (3'135 Meter), hinauf zum Benson Pass (3'050 Meter), hinunter zum Benson Lake (2'600 Meter), hinauf zum Seavey Pass (3'020 Meter) und schliesslich hinunter in den Kerrick Canyon (2'390 Meter) zum Camp für die Nacht. Der Tag begann angenehm mit dem Anstieg zum Benson Pass und die Szenerie war wunderschön. Die Canyons waren ein Flicken Decke aus Wiesen, Flüssen und Wäldern. Die Ausstiege aus den Canyons brachten uns durch verschiedenen Wälder, durchsetzt mit granitenen Stufen, bedeckt mit hell blühenden Bergblumen.
Doch nun zum "M" Wort - M Ü C K E N. Am Nachmittag begannen sie wirklich lästig zu werden und am Abend verlor ich meine Geduld. Ich bekam einen kleinen Koller, während Tom kühl, ruhig und gelassen blieb. Als wir unseren Zeltplatz erreichten, war ich völlig geschafft. Ich vermute, da das "Lebensmittel-Aufhängen" am vorigen Tag so reibungslos klappte, fand das Leben heute etwas anderes, um die gewohnte Ordnung wieder herzustellen.
Diese Aktivität ist Toms Problem. Es ist gut, zu sehen, wie wir beide uns ideal ergänzen. In dieser Nacht wurden wir von Mücken bombardiert. Wir trugen unsere Kopf Netze und Schutzkleidung und waren damit für den Mückenkrieg gewappnet, aber die Temperatur war und blieb die ganze Nacht hoch, es war unglaublich warm ohne den geringsten Windhauch.

Wir beide stimmten darin überein, dass dies sicher die schlechteste Nacht bis anhin war.

Mittwoch, den 20. Juni
Der Morgen des heutigen Tages fand uns verkatert und müde vor, als der Wecker um fünf Uhr fünfzehn schellte und uns sagte, dass es Zeit sei um aufzustehen für einen weiteren Tag. Wir wanderten 38 Kilometer - hinauf zum Macomb Ridge Pass (2'940 Meter), hinunter zum Wilma Lake (2'610 Meter), hinauf zum Dorothy Lake Pass (3'150 Meter) und dann hinunter auf ungefähr 2'760 Meter zu unserem Camp.
Wir verliessen den Yosemite National Forest und gelangten in den Toiyabe National Forest. Wir trugen langärmlige Hemden, lange Hosen und unsere Kopf-Mückennetze während des ganzen Tages, um uns vor den wilden Horden zu schätzen, die voll im Angriff waren. Einmal abgesehen von der unheimlichen Hitze wegen unserer Abwehrmassnahmen ging es uns beiden gesundheitlich den ganzen Tag durch recht gut. Die Umgebung war einmal mehr wundervoll und wir sprangen sogar kurz in den Dorothy Lake am Dorothy Lake Pass - eine tolle Erfrischung.
Der Abend brachte einen endlosen Nachschub an blutdurstigen Mücken, aber wegen der hier etwas niedrigeren Temperaturen oder auch nur wegen meiner grossen Erschöpfung dämmerte ich trotz ihrem lauten Sirren einfach weg ...

Donnerstag, den 21. Juni
Am 21 Juni erwachten wir zum melodischen Sirren von Gazillionen von Mücken, die gierig darauf wartete, dass wir unseren Mückenschutz ablegten, um sich dann für ihr grossartiges Frühstück auf uns stürzen zu können. Wir gingen um sechs Uhr los und hatten einen unglaublichen Tag mit 40 Kilometern. Wir stiegen langsam hinauf zum Sonora Pass (3'180 Meter). Der Pfad war sanft und angenehm und am späten Vormittag begannen wir unseren langen, nicht all zu steilen Aufstieg. Dabei verschwanden die Mücken nach und nach, bis es keine mehr davon hatte. Vermutlich setzte ihnen die Höhenkrankheit zu und sie konnten uns nur bis hierher folgen, bevor sie tiefere und für sie sicherere Höhenlagen aufsuchen mussten ... traurig, aber wahr.
Der Anstieg zum Sonora Pass war spektakulär. Wir kletterten hinauf in unfruchtbares Felsengelände, bedeckt mit Schneeflecken, wo wir uns fühlten wie Wanderer auf dem Mond. Der Weg traversierte einen langen Abhang aus Vulkangestein mit Ausblicken auf schneebedeckte Berge hinter und grüne Wiesen vor uns. Wir stiegen hinunter zum Sonora Pass und querten dann hinüber in die Carson Iceberg Wilderness. Der Duft der Bergblumen und Sträucher füllte die Luft und die vielfarbigen, aus dem Abhang ragenden vulkanischen Felsen sorgten für eine abwechslungsreiche Szenerie.
Wir campierten neben dem Carson Creek. Das sichere Aufhängen der Lebensmittel gelang diesmal ohne Probleme und auf Anhieb.
Alles in allem eine erfüllender und erfüllter Tag.

Freitag, den 22. Juni
Nach einem guten Nachtschlaf sind wir heute morgen um fünf Uhr dreissig aufgestanden und unterwegs. Wir wanderten heute ungefähr 48 Kilometer, die uns in die Mokelumne Wilderness brachten. Obwohl es kleine Anstiege und Gefälle gab, waren diese nicht mit den Bergen der zwei letzten Wochen zu vergleichen. Die Landschaft war schön mit Hängen voll von Wildblumen, zahlreichen Wasserfüllen und Panoramaansichten von vulkanischen Bergen. Die Wildblumen füllten die Luft mit ihrem wunderbaren Duft.

Am Wolf Creek Pass trafen wir zwei Tageswanderer, die so freundlich waren, uns einen Apfel, einige Aprikosen, etwas Käse und einige Biskuits zu überlassen. Unnötig zu sagen, dass wir an diesem Tag fürstlich speisten.
Wir campierten am Raymond Meadows Creek auf 2'850 Metern Höhe, dieses Mal ganz ohne Mücken. Etwa um elf Uhr Nachts hörten wir den einsamen Schrei eines Kojoten, gefolgt von dem Geheul einer grösseren Gruppe dieser Tiere, ein wunderbar unheimliches Geräusch in der Nacht.

Sicherlich einer der vergnüglicheren Tage unserer Reise bis heute.

Samstag, den 23. Juni
Auf und unterwegs um fünf Uhr fünfundvierzig. Beim Einbruch der Nacht erreichten wir Showers Lake in einer Höhe von 2'844 Metern - über 50 Kilometer an einem Tag !
Es war ein langer und ermüdender Tag, aber das Terrain meinte es gut mit uns. Die Aussichten, Geräusche und Gerüche glichen denen des vorangegangenen Tages. Damit gestaltete sich auch dieser Tag auf dem Pacific Crest Trail für uns rundum erfreulich und befriedigend.

Sonntag, den 24. Juni
Der heutige Tag fand uns bereits um fünf Uhr in der Frühe auf und unterwegs auf dem Pfad und auf der Suche nach dem wohlverdienten Ruhetag.
Ein wundervoller Sonnenaufgang über dem Echo Lake belohnte uns Frühaufsteher. Gegen neun Uhr marschierten wir vom Pfad weg zum Highway Nummer 50, um dort Wyatt Dietrich, Toms Schwager und Annie, Toms Nichte, zu treffen. Wir fuhren alle zusammen zu einem köstlichen Frühstück und dann weiter zum Haus des Dietrichs nahe bei Sacramento für einen luxuriösen Ruhetag.
Auch Mark, Toms älterer Bruder, war an diesem Morgen von Seattle hierher geflogen.
Marie, Toms ältere Schwester und Sarah, Toms andere Nichte waren auch zu Hause. Wir assen stetig den ganzen Tag hindurch. Wir genossen die lang ersehnte Dusche und die Möglichkeit, wieder einmal unsere Sachen waschen zu können.
Wyatt und Marie schufen ein wunderbares, aus Lachs und Huhn bestehendes Abendessen, begleitet von frischem Fruchtsalat und gekühltem Weisswein. Purer Genuss am Picknick Tisch vor dem Haus! Der denkwürdige Tag wurde mit einer grossen Schüssel Schokoladeneiscreme und einem Video abgeschlossen.

Vielleicht wäre es wirklich besser, den Rest des Sommers hier zu verbringen, anstatt die Wanderung fortzusetzen!

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