The Great Divide Mountainbike Expedition

Früh am nächsten morgen verlasse ich den Chaco Canyon. Ich bin etwas besorgt wegen den drohenden Regenwolken. Ein heftiger Regen könnte die Strassen sehr schnell unpassierbar werden lassen. Aber es verläuft alles glatt.

Dass mein Tachometer unterwegs den Geist aufgibt, ist weiter nicht kritisch, da ich einen zweiten als Ersatz mit habe. Ein genauer Streckenmesser ist für die Navigation hier draussen unabdingbar.

Nach den langen asphaltierten Geraden begrüsst mich Eingangs von Grants ein grosses Schild, auf dem zu ersehen ist, dass ich mich nun auf der berühmten Route sixty-six befinde.

Grants hat seine besten Zeiten hinter sich. Während der Zeit des intensiven Uranbergbaus hatte der Ort über 8'000 Einwohner. Auch über zwanzig Hotels und Motels sind zu dieser Zeit entstanden. Heute ist die Bevölkerung auf einge hundert Personen geschrumpft, die Hotels und Motels stehen leer.

Das Tretlager war den Belastungen der vergangenen Wochen nicht gewachsen, es ist ausgeleiert und die Kettenräder schlackern hin und her. Da in der nächsten Woche eine weitere lange Strecke ohne jede Ersatzteilversorgung zurückzulegen ist, will ich den Schaden jetzt gleich beheben.

Der auf der Routenkarte erwähnte Bike Shop in Grants liegt verlassen da - auch er ist leider Pleite gegangen. Der nächste Shop befindet sich in Albuquerque, 150 Kilometer weit weg und nur über eine stark befahrene vierspurige Interstate Strasse zu erreichen. Es stellt sich als schwierig heraus, dorthin zu gelangen.

Die Eisenbahn hält nicht mehr in Grants. Es ist auch schwierig, hier ein Auto zu mieten. Was am Schluss bleibt, ist nur ein grosser Umzugswagen. Mein Fahrrad sieht darin ziemlich verloren aus.

Diesen Lastwagen benutze ich auch am nächsten Tag zu einem Abstecher nach El Morro. Sight-seeing mit dem Truck - ist doch mal etwas anderes, oder etwa nicht? Der Karren hat übrigens in diesen zwei Tagen gegen 150 Liter Benzin geschluckt ... na ja.