The Great Divide Mountainbike Expedition

Die Karte sagt: "Durch Hin- und Hergehen im niedrigen Gebüsch am Abhang kann der steil nach unten führende Abschnitt sicher zurückgelegt werden". Nach den ersten Metern stellt sich ein Gefühl ein, das dem auf einer Sprungschanze nicht unähnlich sein dürfte. Der Ausblick auf die tief unten leigende Wiese am Ende des Abhangs ist erschreckend. Auf einer Wegstrecke von nur 600 Metern geht es gut 300 Höhenmeter hinunter. Sowas habe ich mit einem vollbeladenen Fahrrad noch nie versucht. Ausgesprochen lästig ist auch der Anhänger, der mein Fahrrad dauernd zu überholen versucht. Ein zusätzliches Problem sind die zahlreichen Erdmännchen-Löcher im Boden, in denen ein Fuss oder das Anhängerrad plötzlich und unerwartet stecken bleibt. Ich kann mir vorstellen, wie die putzigen Urheber dieser Hindernisse meinen Anstrengungen, nicht zu stürzen und mein Gefährt heil hinunter zu bringen, aus ihren Verstecken heraus heimlich und kichernd zusehen.

Im White River nehme ich zum krönenden Abschluss des Tages vor dem Schlafengehen ein eiskaltes Bad.

Der Rahmen meines vollgefederten Rades ist den Anstrengungen der Reise nicht gewachsen. Schon seit einigen Tagen sind die Gelenke des Hinterbaus derart ausgeleiert, dass ich das Rad auf den mit grobem Kies bedeckten Wegstrecken kaum noch kontrollieren kann. Die Kartonschachtel mit dem vor einer Woche bestellten und dringend benötigten Ersatzrahmen steht bei unserer Ankunft in Elk Horn Hot Springs still und einsam auf der Wiese im Wald. Ich bin sehr erleichtert.