The Great Divide Mountainbike Expedition

Salida - Natural Arch

Gestern abend sind Marianne und Mike in Salida eingeroffen. Sie haben denselben Weg genommen wie ich und sind ebenfalls problemlos durchgekommen.

Heute gegen Mittag trifft schliesslich auch der Rest der Gruppe in Salida ein. Ron hat unterwegs aus unerfindlichen Gründen die Notfallnummer 911 angerufen. Als Folge davon wurde die Gruppe von einem Sheriff angehalten und angewiesen, das "Bergsturzgebiet" auf der normalen Strasse zu umfahren. Keine Chance, die Reise auf der gewählten Originalroute fortzusetzen. Diese unnötige Operation hat die Gruppe ganze zwei Tage gekostet. Alle sind ziemlich sauer.

In der Zwischenzeit habe ich mich entschieden, ohne die Gruppe weiterzufahren. Ich möchte weiter im Süden einige Anasazi-Siedlungen in der Wüste besuchen, wofür der Rest der Gruppe wenig Lust zeigt. Der Abschied nimmt einige Zeit in Anspruch. Wir vereinbaren uns zwei Reisetage vor der mexikanischen Grenze in Silver City wiederzusehen. Nachdem ich den Rest des von mir für die Reise bezahlten Betrages zurückbekomme habe, breche ich gegen zwei Uhr und versehen mit den besten Wünschen von allen auf. Eigentlich zu spät, um noch gleichentags über den Marshall Pass zu kommen. Aber mein Bedürfnis, schneller voranzukommen, ist stark.

Der Anstieg auf einer ehemaligen Bahnstrecke zieht sich sehr in die Länge. Die Birkenwälder entlang der Strecke sind ein Anzeichen für den früheren Verkehr mit Dampflokomotiven. Ihr Funkenflug hat regelmässig den Wald in Brand gesteckt. Auf den abgebrannten Flächen wächst zuerst niedriges Gebüsch, dann Birkenwald. Dieser lichte Wald gefällt mir sehr.

Die Sonne steht schon bedenklich tief, als ich endlich die Passhöhe erreiche. Mit einer schnellen Abfahrt versuche ich, noch vor Einbrechen der völligen Dunkelheit bis Sargents zu kommen. Dabei entgehe ich nur mit knapper Not dem heftigen Zusamenstoss mit einem kapitalen Hirsch, der unverhofft kurz vor mir aus dem dichten Gebüsch kommend den Weg betritt und dort einfach stehenbleibt. Es ist schon völlig dunkel, als ich nach einigen Meilen im "Blindflug" und ziemlich kaputt in Sargents ankomme.

Das Restaurant ist geschlossen. Wegen den Pferden auf der Koppel kann ich auch nirgends zelten. Die Besitzerin der Tankstelle hat Mitleid und offeriert mir eine warme Suppe. Ein Nachtquartier findet sich schliesslich auch, der Tankwart vermietet mir ein Zimmer.

Über eine abwechslungsreiche Strecke erreiche ich nach zwei anstrengenden Tagen die Badlands bei Del Norte. Das Camp unterwegs an einem kleinen Bach im Anstieg zum Carnero Pass bot alles, was ich mir gewünscht hatte - einen ebenen Platz fürs Zelt, Bäume mit hochliegenden Ästen, um meine Lebensmittel vor Bären zu schützen und genug Wasser zum Trinken, Kochen und Baden.

Ein kurzer, aber extrem steiler Abstecher kurz vor Del Norte bringt mich hinauf zum "Hole in the Wall", dem "Loch in der Wand". Ob es wirklich eine gute Idee ist, auf diesem brüchigen Natursteinbogen herumzuklettern, wage ich noch heute zu bezweifeln.

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