Dolenjska (Uterkrain) und Bela Krajina (die Weisse Mark) stehen heute auf unserem Programm. Hier finden sich die grössten zusammenhängenden Waldgebiete Europas.
Zu Beginn fahren wir eine idyllische, stark von einer kleinräumigen Landwirtschaft geprägte Gegend. Interessant sind hier die zahlreichen Senken, die sich durch Einsturz oder allmähliche Senkung des Bodens in die darunter liegenden Hohlräume im Kalk gebildet haben. Ehemals blühende Dörfer in dieser Gegend sind seit dem Auszug der Deutschen teilweise verschwunden, entweder durch Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg bei den Kämpfen zwischen den italienischen Besatzern und den slowenischen Partisanen, oder weil man sie nach dem Krieg einfach verfallen liess.
Vielerorts sind die Felder geschrumpft, die Wildnis kommt zurück.
Im Süden bildet der Waldfluss Kolpa auf einer langen Strecke die Grenze zu Kroatien. Der in den Bäumen versteckte fluss Kolpa ist von der Strasse aus nur einige wenige Male zu sehen. Im Sommer ist die Kolpa ein sehr beliebter Kanu-, Rafting- und Badefluss, der sich wegen des geringen Schwierigkeitsgrades auch gut für die Befahrung durch Anfänger eignet.
Auf der zweiten Hälfte führt die Strecke durch den Südosten des ehemaligen Gottscheer Landes. In den hier anzutreffenden dichten und finsteren Wäldern sollen noch heute Bären, Wölfe und Luchse hausen. Man bekommt sie aber nur selten zu sehen, zu undurchdringlich ist das Unterholz hier für Wanderer und Touristen.
Die gesamte Strecke ist zum Radeln ideal - kaum Verkehr, kleine Strassen und mässige Steigungen sind die wichtigsten Charakteristiken dieses Abschnitts.
Unterkunft Hotel Valentin *** in Kozevje, Doppelzimmer mit (bescheidenem) Frühstück EUR 68.-. Der Preis ist für das Gebotene viel zu hoch. Wir sind müde und froh, einen Platz zum Schlafen gefunden zu haben. Deshalb bleiben wir trotzdem.
Die Angaben im Reiseführer von RUMP zu diesem Hotel sind falsch. Es sind zwar Bauarbeiten im Erdgeschoss im Gange, das Hotel als Ganzes und die Zimmer sind aber mit Sicherheit NICHT renoviert. Das Hotel ist in schlechtem Zustand, schmuddelige Spannteppiche überall (in den Fluren, im Treppenhaus und in unserem Zimmer im ersten Stock), Geräte wie Wecker und Telefon sind nicht angeschlossen.
Nachts um zwölf dann eine weitere unangenehme Überraschung:
Die zwar angeschlossene, aber leere Minibar beginnt plötzlich zu Glucksen, Rumpeln und zu Gurgeln. Dann ist plötzlich ein hartnäckiges Tropfen zu hören. Im Zimmer stinkt es penetrant nach Ammoniak. Wir reissen das Fenster auf. Wir trennen die Minibar vom Netz und schleppen sie auf den Flur hinaus. Da der hefige Pisse-Gestank auch durch die Zimmertüre dringt, wollen wir die Kiste nun durch den Notausgang ins Freie schaffen. Geht aber nicht - der Notausgang ist abgeschlossen und nicht zu öffnen. An der Rezeption ist niemand. Wir tragen das verdammte Ding schliesslich durch das Treppenhaus ins Erdgeschoss und von dort durch den Haupteingang - zu dem haben wir einen Schlüssel erhalten - auf die Strasse hinaus, wo wir es auf dem Gehsteig abstellen. Und jetzt heisst es endlich Gute Nacht!