Nachts um ungefähr zwei Uhr weckt uns ein heftiges Gewitter. Blitz und Donner folgen sich beinahe ununterbrochen. Der Wind heult ums Haus, und es regnet wie in den Tropen, und zwar äusserst heftig und stundenlang.Wir schaffen unsere Packtaschen ans Trockene, da das Flachdach des Hotels den riesigen herabfallenden Wassermassen offenbar nicht gewachsen ist und zu rinnen beginnt.
Da das Wetter auch morgens um neun noch nicht besser geworden ist, entschliessen wir uns, einen weiteren Tag in Mestre zu bleiben. Radfahren scheint uns bei diesem Wetter einfach wirklich zu gefährlich. Das Risiko, auf der Strasse nicht gesehen und angefahren zu werden, ist uns zu hoch. Wir schlafen bis Mittags und gehen dann in Richtung Zentrum, um ein bisschen einzukaufen und etwas kleines zu essen. Die Schäden des nächtlichen Gewitters sind unübersehbar - überall stehen Pumpwagen, die vollgelaufene Keller und Tiefgaragen auspumpen. Angeblich soll es seit Mai hier nicht mehr geregnet haben, aber dafür gab es jetzt reichlich davon.
Abends ist der Regen in Mestre Thema der Italienischen Tagesschau. Wir können sehen, dass in der gestern bei der Ankunft durchwanderten Bahnhofunterführung das Wasser mehr als einen Meter hoch steht - auch hier gibt es kein Durchkommen mehr.
Am späteren Nachmittag klärt es dann ein bisschen auf. Morgen werden wir in Richtung Triest aufbrechen.