Allier / Vézère / Dordogne / Cantal

Heute befahren wir die knapp 14 Kilometer lange Strecke zwischen Prades und Langeac. Die zwei Boote haben wir für drei Tage zu einem Preis von EUR 160.- gemietet, und zwar in Lavoute-Chilhac bei Canoë France. Der Vermieter erklärt sich bereit, uns in Langeac abzuholen und zusammen mit den Booten nach Prades zu bringen. Dankbar nehmen wir an.

Sofort nach dem Abladen der Boote bei der Einwasserungsstelle unterhalb von Prades verschwindet der Vermieter auffällig  schnell mit seinem Auto. Wir finden bald heraus, weshalb: Die beiden von ihm gelieferten Boote sind in katastrophal schlechtem Zustand, und das, obwohl wir bei der Miete ausdrücklich darauf hingewiesen haben, dass wir qualitativ gute Boote haben wollen. Bei beiden Booten fehlen dichte Spitzenbeutel, die Rückenlehne und die Griffschlaufen vorne und hinten und die Fussstützen lassen sich nicht einstellen. Zudem sind die Böden beider Boote völlig verbeult und gewellt und die Boote sind ausserdem auch noch undicht. Da wir nicht zu Fuss nach Langeac zurückwandern wollen, machen wir uns trotzdem auf den Weg.

Der Allier ist ein hübscher Wanderfluss mit geringen Schwierigkeiten. Wegen des im Herbst sehr knappen Wasserstandes ist die Flussfahrt ab und zu eine vertiable Rutschpartie über Kiesel und Sandbänke. Kurz vor Langeac liegt ein mit einer Bootsrutsche versehenes Wehr, das rechts etwas mühsam umtragen oder, wenn man sich denn traut, auch problemlos befahren werden kann. Im tiefen Unterwasser taucht das Boot tief ein, und wir werden jetzt trotz Niedrigwasserstand heute doch noch ein wenig nass.

Da die Boote wirklich lausig sind, bringen wir sie am gleichen Tag zum Vermieter zurück. Zu seinem Glück ist er nicht da, sonst hätte er etwas zu hören bekommen. Wir deponieren die Kayaks vor seinem laden, beschliessen, uns nicht weiter zu ärgern und verzichten darum auch auf eine Rückzahlungsforderuing für unsere bereits bezahlte viel zu hohen Miete für diesen Schrott.

Wir haben gelernt, dass man sich Mietboote unbedingt vor der Leihe zeigen lassen muss, und dass der Vermieter verbindlich zusichern muss, dass man dann schliesslich auch die gesehenen und geprüften Boote bekommt und nicht irgendwelchen Müll.

Beachten - Kanutransport zum Startort Prades
Der Strasse zum Startort Prades ist nicht für alle erlaubt. Kurz vor dem Ort Saint Julien des Chazes überquert man den Allier auf einer rot angestrichenen Brücke und fährt weiter bis nach Prades. Diese Strasse ist nur für private Bootstransporte frei.

Die Kanuvermieter auf dem Allier dürfen diese Strasse nach Prades mit ihren Transportfahrzeugen nicht benützen. Deshalb fahren sie nicht über die Brücke, sondern geradeaus auf der rechtsufrigen Strasse (in Fliessrichtung des Allier) - der Wegweiser vor der Brücke weist diese Strasse als zu der "Site Escalades" (Klettergebiet) führend aus. Die damit erreichbare Einbootstelle liegt etwas mehr als einen Kilometer unterhalb von Prades - und damit entfällt (leider) auch die Befahrung der interessanten Dreier-Stelle in der scharfen Linkskurve kurz unterhalb von Prades.