April - Mai 2014 - Therese und Ruedi Anneler, Büren an der Aare, Schweiz
Zur Einstimmung erst einmal ein Bild von einer der zahlreichen Bergetappen und etwas griechische Musik ...
Musik "Akropolis"
Instrumental
Musik "Zorba's Dance - Sirtaki"
Mikis Theodorakis
Wir starten in Heraklion, fahren zur Südküste nach Mirtos, durch die Berge nach Ierapetra und dann weiter nach Sitia. Über Palekastro gelangen wir nach Zakros und Xerokampo an der Ostküste, worauf es zurück geht an die Südküste. Ihr folgen wir westwärts mit einem Abstecher nach Matala bis nach Chora Sfakion, von wo uns eine erste Fähre nach Agia Roumeli und eine zweite Fähre schliesslich nach Paleochora bringt. Es folgt die Fahrt durch die Berge hinauf zum kleinen Bergdorf Kefali und von dort weiter nach Kissamos an der Westküste und schliesslich der Nordküste entlang bis nach Chania. Am letzten Tag vor unserer Rückreise machen wir nochmals einen Abstecher in die Berge südlich von Chania. Zurück nach Chania fahren wir durch die Schlucht von Theriso. Nach Hause fliegen wir ab Chania.
Wir haben unsere Route so gewählt, dass wir in der uns zur Verfügung stehenden Zeit die meisten Teile der Insel sehen können.
Dabei bevorzugen wir nach Möglichkeit kleine und verkehrsarme Strassen im im Landesinnern.
Das ergibt eine zwar anstrengende, aber aus unserer Sicht interessante und lohnende Streckenführung.
Wir werden alle älter, und wir wollten einfach wissen, ob wir so etwas noch können. Und ausserdem ist es ganz gut, wenn man auch als Rentner ab und zu aus dem gewohnten Alltagstrott ausbricht ...
Therese hat das Buch *Kreta per Rad" und die Karten 1:100'000 (beide sind unter Fakten zu finden) intensiv studiert und dann eine Reiseroute zusammengestellt. Da wir keine Ahnung hatten, wie gut wir die zahlreichen Berge hochkommen würden, reichte unsere Planung nur bis Paleochora. Mit dem mitgenommenen Laptop Computer, Garmin Mapsource und der ausgezeichneten Griechenlandkarte von kowoma war es dann ein Leichtes, die laufende Planung aufgrund unserer zur Verfügung stehenden Zeit unterwegs anzupassen.
Die Ausrüstung für solche Reisen ist für uns kein Problem (siehe unter Ausrüstung), und gute Reiseräder haben wir auch. Wir waren zuerst etwas unschlüssig, ob wir ein Zelt mitnehmen sollten - haben es aber schliesslich zu Hause gelassen. Dieser Entscheid war richtig - wir hätten es ohnehin nie gebraucht. Mehr zu Unterkunft und Verpflegung finden Sie auf der Seite Fakten.
Und wer so etwas auch machen möchte:
Ein bisschen Training im Voraus kann sicher nicht schaden ...
Wir fanden Radfahren auf Kreta wirklich gut und schön. Kreta ist im Gegensatz zu anderen, bekannteren Destinationen überhaupt nicht von Radfahrern überlaufen. Um das Radfahren hier zu geniessen, sollte man allerdings über etwas Kondition und Durchhaltevermögen verfügen. Die kleinen, in sehr gutem Zustand befindlichen Bergstrassen haben wenig bis sehr wenig Verkehr - man hört über weite Strecken nur die Vögel und den Wind. Im Frühjahr - die beste Reisezeit für Radfahrer ist ab Mitte März bis Ende April - erlebt man ausserdem eine unglaubliche Blütenpracht. Die kleinen Strässchen in den Bergen können allerdings abschnittsweise recht steil sein. Eine ordentliche Kondition, eine kleine Übersetzung und gute Bremsen sind ein Muss. Die Kreter fahren übrigens sehr rücksichtsvoll, was man von vielen Touristen in Mietautos leider nicht immer sagen kann.
Als Trainingsgebiet für Rennfahrer oder Triathleten finden wir vor allem die Südküste von Kreta ideal. Man kann von der Küste aus anspruchsvolle Routen in und durch die Berge finden. Und einige der nahezu oder völlig menschenleeren Buchten fanden wir einfach traumhaft schön.
Unsere Gastgeber für Unterkunft und Verpflegung waren durchwegs sehr freundlich und sehr bemüht, alle Wünsche ihrer Gäste zu erfüllen. Wir kennen nicht viele Länder, in denen man zu nahezu jeder Tageszeit einen kleinen Imbiss oder eine ganze Mahlzeit bekommen kann. Das gilt eigentlich für alle Tavernen, die es auch in kleinen Dörfern gibt. Die Mahlzeiten waren stets frisch zubereitet und wurden auch - entgegen anderen Angaben in Reiseführern - auch immer heiss serviert.
Unbedingt meiden sollte man als Radler soweit irgend möglich die sehr dicht besiedelte und völlig vom Massentourismus verschandelte Nordküste. Der Verkehr ist dort sehr dicht und schnell, und nicht alle Touristen schauen beim Autofahren auf die Strasse.
Unsere Empfehlung:
Kreta braucht Touristen, die die Schönheit der Insel entdecken wollen und auch bereit sind, dafür in kleinen Hotels und Restaurants etwas dafür auszugeben.
Darum gehen Sie noch hin, solange die Tourismusindustrie mit ihren Billigangeboten noch nicht auch die Südküste mit Beschlag belegt und ebenfalls ruiniert hat. Viele junge Kreter, mit denen wir gesprochen haben, befürchten eine solche Entwicklung. Sie nützt aber weder den Bewohnern von Kreta noch dem Staate Griechenland.