Switzerland - Hiking - Snowshoe, Hiking Boot

Trans Swiss Trail 2: Winterwanderung Rorschach - Genf

Aubonne - Nyon

Das vom Patron selbst servierte Frühstück im Hotel du Commerce ist eher bescheiden. Es besteht aus Saft, Café au Lait, Butter und einigen steinhart getoasteten Brotscheiben. Der Patron stösst den Becher mit dem Saft um. Er rinnt über den ganzen Tisch und auf Thereses Hose. Der Patron wischt den Schaden flüchtig mit einem Lappen weg, kein Wort der Entschuldigung an uns. Es scheint, dass die Deckendekoration - ausgediente Nacht-Töpfe - hier auch auf den Service abgefärbt hat.

Aber wenden wir uns etwas Erfreulicherem zu. Wieder einmal sind wir zu zweit unterwegs - und das ist richtig schön. Wir kommen durch malerische Dörfer, die sehr gepflegt und völlig ausgestorben wirken. In den riesigen Weingärten am Weg sehen wir mit Interesse viele verschiedene Arten, wie Reben geschnitten und aufgebunden werden können.

Die Dörfer, durch die wir kommen, prunken mit herrschaftlichen Villen oder gar mit kleinen Schlössern mit grosszügigem Umschwung. Vielerorts sind Renovationsarbeiten im Gange und ab und zu können wir trotz der Hecken und Mauern einen Blick auf die sehr gepflegten Gartenanlagen und Gebäude werfen.

Unterwegs treffen wir auf ein Schild, das vor einer "Chat feroce", also einer wilden, reissenden Katze warnt. Sie taucht auch sogleich auf, um sich an unseren Beinen zu reiben. Und sie ist wirklich unvorstellbar - dick. Das passt, denn "faim feroce" bedeutet ja auch Heisshunger!

In Nyon angekommen, begeben wir uns zum Hotel Hostellerie du XVIe Siécle. Das Haus wird renoviert, das Restaurant ist geschlossen und der Krach der Baumaschinen ist gewaltig. Nach Aussage der Bauarbeiter soll uns der Baulärm ab sechs Uhr abends nicht mehr stören. In Nyon wartet eine Vielzahl guter Restaurants auf den Gast, auch essen gehen ist deshalb sicher kein Problem.

Beim Bummel durch die Stadt und zum Schloss - von hier hat man einen tollen Ausblick auf die tiefer liegende Altstadt und den See - kommen wir an einigen mit einem Rohr auf "stumm" geschalteten Brunnen vorbei. Wir finden es interessant, dass der Strassenlärm die Menschen offenbar weniger zu stören scheint als das Geplätscher eines Brunnens - aber jedem das Seine.

Im Restaurant Baccarat Léman finden wir eine sehr gute Küche und einen freundlichen und professionellen Service. Auf dem Weg zurück zum Hotel sehen wir in einem Schaufenster mit Vergnügen einen rosaroten Anzug mit ebensolchen Stiefelchen für kleine Hunde - ein wahrhaft humorvoller Abschluss für einen langen Wandertag.

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