Switzerland - Hiking - Snowshoe, Hiking Boot

Trans Swiss Trail 2: Winterwanderung Rorschach - Genf

Greyerz - Plan Francey - Les Paccots

Um acht Uhr morgens geht es los. Wegen den in der Nacht extrem lauten Leuten auf der Gasse haben wir nicht besonders gut geschlafen. Vermutlich verleitet der wie eine Filmkulisse wirkende Ortskern von Greyerz dazu, sich in einer solchen zu wähnen. Dabei geht vermutlich jedes Bewusstsein dafür verloren, dass die Einwohner des Orts des Nachts auch mal gerne ungestört schlafen würden. Aber sei es wie es sei - wir freuen uns jetzt auf einen trockenen und schönen Wandertag im Gebiet des Moléson, dessen frisch verschneiter Gipfel bereits vom Tal aus zu sehen ist.

Der Weg führt durch schöne Alp-Weiden und gewinnt rasch an Höhe. Greyerz liegt schon bald weit unter uns. Ab 1'100 Metern Höhe sind die Wege so stark vereist, dass wir wieder unsere Schuhkrallen einsetzen müssen. Bei Grosses Clés reisst die Wolkendecke auf, der Gipfel des Moléson und der Weg hinauf zur Talstation der Bahn auf diesen Berg glitzern in der Sonne - einfach schön!

Nach einem kurzen Abstecher in das Restaurant Plan Franchey haben wir dann ein Problem. Der Weg am steilen Nordhang des Molson ist wegen Lawinengefahr gesperrt. Der Hang fällt in direkter Linie vom Gipfel hinunter zum Wanderweg zwischen Plan Francey, Petit Plane, Gros Plane und Villard. Er liegt allerdings im Schatten, es ist sehr kalt und der Schnee ist beinhart gefroren. Zudem hat es in den letzten paar Tagen kaum geschneit. Und weit oben am Hang sehen wir zwei Touren-Skifahrer, die den Hang offenbar ohne Probleme traversieren können. Wir fühlen uns einigermassen sicher und setzen unseren Weg fort. Auch wir haben keine Probleme. Nur unterhalb des Teysachaux treffen wir auf einige kleine Schneerutsche, die aber schon älter sind.

Plötzlich hüllt uns dichter Nebel ein. Innerhalb von einigen wenigen Minuten lässt die Sonne alles verschwimmen. Boden und Himmel werden eins. Die Sichtweite sinkt schlagartig auf einige wenige Meter. Wir stehen in einer extrem hellen weissen Welt ohne jede Kontur. Wieder einmal sind wir froh um den GPS Empfänger. Trotz diesen extremen Bedingungen bleiben wir damit auf dem richtigen Weg.

Die letzten eineinhalb Kilometer bis Les Paccots sind nicht besonders attraktiv, es sei denn, man liebt formlose Ferienhaussiedlungen in Streubauweise. In Les Paccots finden wir im Hotel Eremitage eine freundliche Aufnahme, ein schönes Zimmer mit Terrasse, einen grossen Mocken Fleisch auf einem heissen Stein und genügend Bier, um den Durst zu stillen. Wohl bekomms!

Von unserem Balkon ist der nun schon recht weit entfernte Moléson in der früh einbrechenden Dunkelheit kaum mehr zu sehen.

Wir sind uns einig - das war ein wahrhaft schöner Wintertag!

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