Trans Swiss Trail 2: Winterwanderung Rorschach - Genf

Ich freue mich so:
Meine Frau Therese wird mich die nächsten paar Tage begleiten!

Um zwanzig vor zwei kommen wir mit dem Zug in Wolhusen an. Zuerst gehen wir zu unserer Unterkunft, dem Hotel Krone. Unterwegs kaufe ich mir noch eine Rolle gelbes Klebeband, um meine geliebte, aber an einigen Stellen bereits völlig zerrissene Regenjacke von O2 zu flicken. Auf der kleinen Strasse gleich beim Hotel gehen wir dann in Richtung Werthenstein. Die Rucksäcke bleiben im Hotel zurück. Die Strasse ist stellenweise völlig unerwartet und auch völlig unsichtbar mit ganz dünnem Eis bedeckt. Auf dem mit Gras bewachsenen Randstreifen geht es sich darum erheblich besser und auch sicherer.

Wir bewundern den Mut eines Traktor-Fahrers, der in abenteuerlicher Schräglage dem Hang entlang kurvt. Wir erwarten jeden Moment, dass das Fahrzeug umkippt, was es aber zum Glück nicht tut. Landwirtschaft ist hier sicher nicht nur schwierig, sondern - wie uns scheint - auch recht gefährlich. Unterwegs folgen wir dem Wegweiser zur Sulzig hangaufwärts. Auf dem immer schlechter werdenden Weg gehen wir hinauf bs zum Beginn der Schlucht. Eine vollständig abgerutschte Stelle des Wegs bewegt uns aber schliesslich zur Umkehr. Wegen der vor uns liegenden Wandertage wollen wir lieber nichts riskieren.

Das Kloster Werthenstein beeindruckt uns einmal mehr. Aber mindestens so beeindruckend wie die Gemälde im Klosterhof ist  auch der Gestank des Ziegenbocks auf der Wiese gegenüber. Er beobachtet uns die ganze Zeit neugierig mit seinen geschlitzten Pupillen. Das Gasthaus auf dem Hügel von Werthenstein ist geschlossen. In der Metzgerei an der Hauptstrasse bekommen wir einen Apfel, zwei Schokoriegel und einen Teil eines Brotes zu kaufen. Das Brotstück hat uns die freundliche Metzgers-Frau extra von einem ganzen Laib abgeschnitten - der wäre für uns zu viel gewesen. Feiner Service, herzlichen Dank!

Nach dem Überqueren der Hauptstrasse verpasse ich wie bereits auch schon vor einem Monat auch dieses Mal wieder die Abzweigung des Wanderwegs nach Wolhusen - peinlich, peinlich! Der richtige Weg ist dann aber schnell gefunden. Zurück in Wolhusen gibt es als kleine Entschädigung für den überflüssigen Abstecher ein ausgezeichnetes Nachtessen in der Pizzeria August. Die ist zwar nicht ganz billig, aber wirklich empfehlenswert.