Switzerland - Hiking - Trail Running Boot

Trans Swiss Trail 1: Pruntrut - Chiasso zu Fuss

Pruntrut - Soubey

Am Pfingstsamstag, den 21. Mai 2010 geht es los. Der Wetterbericht verspricht schöne Tage.

Am Bahnhof von Pruntrut, es ist ungefähr zahn Uhr morgens, schaue ich mir den ersten Wegweiser an und frage mich, worauf ich mich da eingelassen habe. Aber es ist auch ein unbeschreiblich gutes Gefühl, endlich unterwegs und frei von allen Verpflichtungen zu sein. Die Altstadt von Pruntrut hat Einiges zu bieten und ist sicher auch einen gesonderten Besuch wert, aber ich will los. Auch auf dem Trans Swiss Trail 1 bestätigt sich, was ich schon bei der Winterwanderung auf dem Trans Swiss Trail 2 festgestellt habe: Die Leute, die die Strecke definiert haben, haben eine ausgezeichnete Arbeit geleistet. Es ist unglaublich, wie schnell man auch in der wirklich dicht besiedelten Schweiz aus dem überbauten Gebiet ins freie Gelände kommt. Herzlichen Dank für die feine Routenwahl!

Durch blühende Rapsfelder gelange ich zum ersten längeren Anstieg hinauf nach Les Chainions. Bei der Hütte auf dem Berg ist ein grosses Fest mit Musik und Tanz im Gange. Aber schon bald nimmt mich wieder der Wald auf, und es ist nur noch das Zwitschern der Vögel und das Rauschen des Windes zu hören. Ich habe mich entschieden, nur ein Minimum an Esswaren mitzutragen - die Schweiz ist ja schliesslich dicht besiedelt. Was ich leider ausser acht gelassen habe, ist die Tatsache, dass an Pfingsten alle Restaurants überfüllt und bereits um zwei Uhr mittags auch völlig kahl gegessen sind. So bekomme ich in St. Ursanne um halb drei Uhr nachmittags weder ein belegtes Brot - die Küche ist bereits geschlossen - noch ein Stück Kuchen, auch der ist restlos weg. Nachdem ich wenigstens meinen Durst stillen konnte, mache ich mich auf den langen Weg dem Doubs entlang in Richtung Soubey. Auf halber Strekce bei Tariche bringen einige Buben mit dem Fährboot den müden Wanderer an das andere Ufer, wo ich endlich das heissersehnte grosse Sandwich bekomme.

Da es bereits halb sechs Uhr abends ist, suche ich mir jetzt einen ruhigen Platz für die Nacht, allerdings mit wenig Erfolg. Auf allen für mein Tarp geeigneten Plätzen befinden sich bereits kleinere oder grössere Gruppen von Leuten, die zum Teil recht lautstark ihre Freizeit im Freien feiern. So wandere ich halt weiter. Eingangs Soubey bekomme ich abends um halb neun schliesslich und endlich meine erste warme Mahlzeit an diesem Tag. Anschliessend gehe ich weitere fünf Kilometer, bis ich endlich einen noch unbelegten ebenen Platz direkt am Fluss finde, wo ich mein Tarp aufstellen kann. Es ist bereits dunkel, als ich mein wohlverdientes Bad im kalten Fluss geniesse, und dann ist es wirklich höchste Zeit, um schlafen zu gehen.

Gute Nacht!

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