Ein Ruderboot ist ein ein- oder mehrplätziges Wasserfahrzeug, das mit Hilfe von Riemen oder Skulls angetrieben wird.
Der oder die Ruderer sitzen üblicherweise mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Eine Ausnahme davon ist das Vorwärts-Ruderboot (siehe unten).
Ruderboote gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Einige davon werden nachstehend vorgestellt. Für längere Reisen auf dem Wasser sind Boote des Gig-Typs und auf diesem Typ basierende Boote von besonderem Interesse.
Ein Gig ist ein Ruderboot mit durchgehendem Aussenkiel und Ausleger.
Ein Gig ist breiter und schwerer als ein Rennboot. Damit liegt das Boot stabil im Wasser. Es ist daher auch für Anfänger besser geeignet als ein Rennboot. Die Gefahr ins Wasser zu fallen, geht gegen Null.
Es gibt viele verschiedene, mit Buchstaben gekennzeichnete Typen von Gigs:
Beim Rollausleger-Boot wird der Einsatz der Beinkraft nicht durch einen Rollsitz, sondern durch einen Rollausleger ermöglicht.
Da der Ruderer beim Rudern im Boot immer an derselben Stelle sitzt, verringert sich das Stampfen - die Rotationsbewegung eines Schiffes um seine Querachse - des Boots.
Die Animierte Grafik von smallboats.ch zeigt den Unterschied zwischen einem Boot mit Rollausleger und einem Boot mit Rollsitz.
Da dieser Bootstyp vom Weltruderverband FISA für Wettkämpfe nicht zugelassen ist, sind Rollausleger-Boote heute überwiegend im Breitensport anzutreffen.
Im Gegensatz zu einem normalen Ruderboot sitzt man in einem Vorwärts-Ruderboot in Fahrtrichtung.
Imre Mesterhazy entwickelt seit 1997 ein Vorwärts-Ruderboot in der Schweiz. Über verzahnte Gelenke wird die Kraft mit der normalen Ruderbewegung zur Fortbewegung umgesetzt.
Eine andere Entwicklung ist die von M.D. Kaltenbach, Frankfurt am Main, der einen aus einer modifizierten Kurbelschwinge entstandenen Trapezausleger verwendet.
Es gibt auch einen Anbieter für ein solches System in den USA, Ron Rantilla Rowing Systems.
Das System nennt sich FrontRower. Es kostet - komplett mit zwei Skulls - um die US$ 2'000.-. Das Gerät lässt sich in Kanus, spezielle und gewöhnliche Ruderboote einbauen. Die Firma bietet auch Pläne und Kits an zum Selbstbau von Ruderbooten, die sich für den FrontRower speziell eignen.
Kirchbote wurden im Mittelater in Nordeuropa zum Kirchgang genutzt. Die Boote hatten damals feste Sitzbänke. Heute können Kirchboote auch mit Rollsitzen ausgerüstet sein. Wegen ihrer speziellen Eigenschaften und ihrer imposanten Erscheinung erleben sie heute eine Wiederauferstehung.
Verfasst von Jürgen Pieper auf der Website http://www.tagdesrudersports2009.de:
"Das Kirchboot hat sich zu einer auch für uns Mitteleuropäer interessanten Bootsalternative für das Wanderrudern entwickelt. Ein Kirchboot kann von seiner Besatzung problemlos getragen und über die Kiellinie zu Wasser gelassen werden. Ein Kirchboot zu rudern ist einfach, besondere Vorkenntnisse und technische Fähigkeiten sind nicht erforderlich. Ein Kirchboot ist wendig und schnell. Ein eingespieltes Ruderteam beschleunigt es kurzfristig auf ca. 20 km/h. Dauergeschwindigkeiten von 15 bis 16 km/h beim "Sulkavan Suursoudut" im Wettkampf über 60 km sind keine Seltenheit.
Ein Kirchboot zeigt seine Qualitäten auch bei rauhem Gewässer. Quer- und Längswellen bedeuten keinerlei Probleme. Selbst die auf Wanderfahrten übliche Zuladung an Kleidung und Proviant hat darauf keinen Einfluss. Die bei Wanderfahrten notwendigen Pausen müssen nicht zwangsweise zum Stillstand des Bootes führen.
Im Kirchboot kann man reihenweise entspannen, ohne dass die anderen Ruderer halten müssen. Es geht jedoch nichts über ein gemeinsames Picknick, ein Kirchboot kann dafür nahezu überall im freien Gelände anlegen. Wer einmal in einem Kirchboot gesessen und Spass und Freude mit 14 Gleichgesinnten geteilt hat, wird es immer wieder genießen wollen."
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In den Zeiten der Segelschiffe waren Ruderboote als bewegliche Einheiten in flachen Gewässern in Gebrauch, für den Kapitän war z. B. die Gig vorgesehen. Heutzutage sind Ruderboote hauptsächlich im Freizeitbereich und im Sport zu finden.
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Pro
Selber machen ist lehrreich und interessant. Es bietet ein Maximum an Möglichkeiten, genau das zu bekommen, was man haben möchte. Zudem bereitet es dem Selbstbauer bei gelungenem Ergebnis grosse Freude. Wer nicht gerade zwei linke Hände hat, sollte es unbedingt einmal versuchen.
Kontra
Der zeitliche Aufwand kann - je nach Projekt - erheblich sein.
Schwierigkeitsgrad
Der Schwierigkeitsgrad ist abhängig vom Typ, der Form, dem Material und der Bauweise.
Plan oder Kit?
Man kann ein Boot ab Plan oder mit einem Bausatz (Kit) bauen. Der Arbeitsaufwand lässt sich durch den Kauf eines Kits erheblich reduzieren. Was damit entfällt ist nicht nur das präzise Zuschneiden der Bestandteile - oft sind dafür eine Bandsäge, ein Bandschleifer und eine Oberfräse vonnöten - sondern auch die manchmal nicht ganz einfache Beschaffung der für den Bootsbau erforderlichen Hölzer.
Beispiele
Selber machen - Ruderboot mit Rollsitz Annapolis Wherry aus Sperrholzplanken
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