Radreise Budapest - Regensburg

Mai/Juni 2019 - Therese und Ruedi Anneler, Büren an der Aare, Schweiz

Zur Einstimmung erst einmal ein Bild und etwas Musik ...

Slowakei - Banska Bystricazoom
Slowakei - Banska Bystrica

Traditionelle tschechische Volksmusik

Übersicht

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Übersicht
Radstrecke (1'100 km) - Ungarn, Slowakei, Tschechien und Deutschland -  Fahrrichtung und Etappen siehe unter Navigationzoom
Radstrecke (1'100 km) - Ungarn, Slowakei, Tschechien und Deutschland -
Fahrrichtung und Etappen siehe unter Navigation
Streckenprofil - Anstiege total 11'000 Meterzoom
Streckenprofil - Anstiege total 11'000 Meter
 

Motivation

Ab und zu ist es für uns wieder einmal Zeit, den bequemen gewohnten Alltagstrott loszulassen, von zu Hause weg zu gehen und zu sehen, was für uns noch machbar ist.
Und ausserdem möchten wir herausfinden, ob die Faszination des Unterwegsseins mit dem Fahrrad immer noch den alten Reiz auf uns ausübt.

Vorbereitung

Mit zunehmendem Alter - wir beide sind jetzt dreiundsiebzig - fält es uns nicht ganz leicht, wieder einmal die Komfortzone zu verlassen und uns auf eine längere Radreise zu begeben. Die Leistungsfähigkeit lässt nach, und es ist nun nicht mehr so einfach, bei einer fehlenden Unterkunft am Tagesziel am späten Nachmittag einfach noch mal 20 bis 30 weitere Kilometer anzuhängen, um etwas Passendes zu finden.

Deshalb möchten wir natürlich etwas genauer als früher wissen, was uns erwartet, und abzuschätzen, ob und wie wir damit zurecht kommen werden. Darum planen wir jetzt auch etwas mehr als früher. Die Karten zu den zu befahrenden Ländern Ungarn, Slovakei, Tschechien und Deutschland haben wir bereits. Ein Reiseführer von Tschechien vermittelt uns einige weitere Eindrücke und Ideen für die Routenwahl. Therese definiert die Reiseroute, und sie legt aufgrund der Übernachtungsmöglichkeiten die ungefähren Tagesetappen fest. Sie organisiert auch die Anreise mit der Bahn nach Budapest, und sie reserviert die Hotels für die Übernachtungen in Budapest.

Ruedi definiert den Weg mit Hilfe von GPSies.com und danach als Einzeltrack pro Etappe mit Garmin Mapsource. Damit bekommen wir auch die die Streckenprofile und die damit zu erwartenden Höhenmeter pro Tag. Der Rest wird sich finden.

DIe Anreise zu unserem Startort Budapest erfolgt mit der Bahn. In dieser in Ungarn gelegenen Stadt endete vor etlichen Jahre unsere erste Tour aus der Schweiz in den Osten mit unserem damals erst sechsjährigen Sohn Samuel auf dem Rücksitz eines extra dafür umgebauten Tandems. Und nun sind wir gespannt darauf zu erfahren, was uns diese späte Forsetzung dieser Reise bringen wird. In userem Alter noch so etwas machen zu können, ist ein Geschenk!

Zusammenfassung

Es ist wie immer:
Schon nach einigen wenigen Tagen liegt der Alltag weit hinter uns. Die Zeit dehnt sich, wir leben nur noch im Hier und Jetzt. Ausser Radeln, Besichtigen, Essen, Schlafen und Planen der nächsten paar Tage ist wenig Platz für anderes. Die üblichen Alltagssorgen sind sehr schnell sehr klein und sehr weit weg.

Zu Beginn der Reise haben wir für mehrere Tage wahrhaft grausliches Wetter: Dauerregen, Temperaturen um die 11 bis 13 Grad und teilweise heftiger und eiskalter Wind machen das Radeln anstrengend. Trotzdem sind wir richtig glücklich, wenn wir irgendwo am Strassenrand in einem Buswartehäuschen mit Dach unser feuchtes Brot mit Wurst verzehren. Und wer es noch nie ausprobiert hat, wird es kaum verstehen - aber nach jedem überstandenen Tag im dem Kampf gegen die Elemente fühlen wir uns richtig lebendig. Nach der ersten Woche wird das Wetter besser. Es ist zumindest grösstenteils trocken, und in der letzten Reisewoche ist es dann mit Temperaturen bis zu 33 Grad richtiggehend heiss. Unserem Alter geschuldet sind unsere Etappen mit um die 50 - 70 Kilometer relativ kurz. Das klingt nach nicht gerade viel, ist aber wegen des ständigen Auf und Ab der von uns gewählten kleinen Strassen trotzdem recht anstrengend.

Etappen
Der Verkehr hat wie überall auch in den von uns dieses Mal befahrenen Ländern Ungarn, Slowakei, Tschechien und Deutschland enorm zugenommen. Auf allen regionalen Verbindungsstrassen ist das Verkehrsaufkommen hoch, und es wird auch sehr schnell gefahren. Die grossen Lastwagen sind zahlreich. Obwohl wir - mit einer Ausnahme, bei der ein Lastwagen Ruedi mit einem seitlichen Abstand von nur ca. 15 cm um ein Haar "abgeräumt" hätte - eigentlich NIE bedrängt oder gefährlich nah überholt wurden, ist das Radeln bei der Hektik und dem Lärm auf solchen Strassen kein Vergnügen und damit für uns ein absolutes No-Go. Aufgrund der Erfahrungen mit dem regionalen Verkehr passen wir unsere ursprüngliche Etappen-Planung nahezu jeden Tag neu an die regionalen Gegebenheiten an. Die Website gpsies.com von Klaus Bechtold  mit der darin enthaltenen und für Sponsoren zugänglichen Karte Open Cycle Map ist uns dabei ein unentbehrliches Hilfsmittel. Insbesondere in der Tschechei gibt es zahlreiche und zum grossen Teil auch beschilderte Radrouten. Dank der oben erwähnte Website haben wir die denn auch gefunden. Ein Navigationsgerät - wir haben das Garmin Edge 1000 verwendet - ist beim Finden der Streceke und von Hotels, vor allem in grösseren Ortschaften sehr hilfreich und nützlich.

Als ebenso nützlich hat sich die bereits zu Hause vorgenommene Abklärung und Auswahl der potentiell in Frage kommenden Hotels erwiesen. Die dabei entstandenen Liste hat uns unterwegs eine Menge Zeit für die Suche danach erspart.

Da wir weder Ungarisch, Slowakisch noch Tschechisch sprechen oder verstehen, können wir uns eigentlich kein Urteil zu den befahrenen Ländern erlauben. Zudem nehmen wir wie alle Leute auch auf Reisen unsere eigenen Vorstellungen und Erfahrungen mit. Trotzdem hier kurz unsere Eindrücke:
Was uns gefallen hat sind die Weite der Landschaften, die Natur abseits der grossen Strassen, die teilweise ungezähmten Flussläufe, die grossen Wälder, und die Wildtiere am Wegesrand. Ebenfalls schön fanden wir die grossen Plätze in den kleinen   Städten - viele davon komplett autofrei - und die oft sehr sorgfältig renovierten alten Gebäude darum herum. Sehr angenehm fanden wir die durchwegs sehr grossen Hotelzimmer und die wirklich guten Mahlzeiten in Restaurants - beide zu für uns sehr moderaten Preisen.

Die Einkaufsmöglichkeiten unterwegs sind eher bescheiden. In einigen Teilgebieten Tschechiens findet man auch in kleinen Ortschaften COOP-Läden, in denen man alles bekommt, was man unterwegs an Lebensmitteln und Getränken so braucht. Man ist aber gut beraten, selbst immer genügend Verpflegung und Getränke für mindestens einen Tag dabei zu haben.

Was uns auffiel, waren die sehr grossen Unterschiede zwischen Stadt und Land. Während einige, aber nicht alle Städte sehr schön renovierte Ortskerne aufweisen, befinden sich andere in einem eher ungepflegten Zustand. Die Bevölkerung auf dem Land, insbesondere die alten Leute, scheinen vom wirtschaftlichen Aufschwung nicht viel oder gar nichts abbekommen zu haben. Man sieht weder in Ungarn noch in der Slowakei oder in Tschechien viele fröhliche Menschen.

Diese Reise gibt einen Einblick in eine andere Welt, und sie ist damit für uns damit eine interessante Erfahrung.

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