Mallorca - Mit dem Rennrad und zu Fuss unterwegs auf der Insel

Heute geht es zum ersten Mal in die Berge der Tramuntana. Die wenigen Strassen in diesem Gebirgszug sind ein wahrhaft traumhaftes Revier für Rennradler. Die extrem rauhe Landschaft, die verkehrsamren Strassen und nicht zuletzt auch die meist moderaten Steigungen tragen das ihre dazu bei.

Das lästige Problem, dass wir unsere mit einem Kabelschloss gesicherten Rennräder nicht voneinander und vom Pfosten des Hotel-Vordachs lösen konnten - der Schlüssel zum Fahrradschloss war für uns völlig unerklärlich über Nacht einfach verschwunden und trotz intensivster Durchsuchung des gesamten Zimmers am Morgen nirgends mehr aufzufinden - lösten wir mit brachialer Gewalt und einem Victorynox-Werkzeug. Das Schloss hatte danach nur noch Schrottwert. In Pollenca gabs dann für nur vier Euro im Fahrradladen ein neues.

Im Anstieg zum ersten Pass Coll d'Era nimmt der bis hierher recht moderate Verkehr an Rennradlern stark zu. In kleinen und grossen Gruppen ziehen sie vorbei. Mein mangelndes Training und auch mein medikamentbedingtes Übergewidcht machen sich jetzt bemerkbar - Therese wird auf dem Coll de Sa Bataia auf mich warten. Als mich dann beim Weinberg von Mortitx auch noch ein Mann, der nur ein Bein hat, mit einem Affenzahn überholt, habe ich aber dann doch das ganz kurz mal das Gefühl, im falschen Film zu sein. Nach dem Coll de Sa Bataia - hier halten Horden von Rennradlern, und auch der Einbeinige ist da - stürze ich mich aber mit Vergnügen in die feine Anfahrt auf exzellenter Strasse hinuntar nach Caimari. Fürwahr ein richtiger Genuss!

Als Trost bleibt mir zudem, dass die Prothese des Einbeinigen offenbar aus superleichtem Carbon bestand. Wie unfair :-)).

Da es noch früh am Tag ist, hängen wir noch eine kleine Zusatzschleife ins Flache an. Auch auf den breiten Strassen im Flachen ist auf dem nahezu überall vorhandenen Seitenstreifen ein schnelles und sicheres Vorankommen mit dem Rad problemlos möglich. Auf kleinen und ruhigen Strassen geht es schliesslich zurück zu unserem Hotel in Moscari.

Ein alles in allem wirklich schöner Tag.