Schweiz - Wandern - Schneeschuh, Wanderschuh

Trans Swiss Trail 1: Winterwanderung Rorschach - Genf

Urnäsch - Hochhamm - Hemberg - Scherrer

Die heutige Etappe beginnt früh und leicht. Die geteerte Strasse zum Restaurant Töfenberg hinauf ist zwar nass, aber nicht gefroren. Dort angekommen, suche ich nach der Abzweigung hinauf zum Hochhamm. Sie ist im Schnee nirgends zu sehen. Aber oben am Waldrand ist etwas Gelbes zu erkennen, dort muss der Wanderweg sein. Ich habe zwar einige Zweifel, ob ich den steilen weglosen Anstieg zum Wald hinauf überhaupt schaffen kann. Der Wind hat den Schnee an diesem Hang reichlich abgeladen. Trotz Schneeeschuhen versinke ich bis an die Knie. Das Hochsteigen ist zwar hart und sehr langsam, aber schliesslich doch erfolgreich.

Nach dem Erreichen des Waldrandes folge ich dem Wanderweg durch den tief verschneiten Wald. Bald einmal sind weder irgendwelche Wegweiser noch der Weg zu erkennen. Die Hasenspuren im Schnee erweisen sich als nützlich. Sie weisen mir hier den Weg. Offenbar verwenden die Tiere im Sommer und im Winter dieselben Wege wie die Wanderer, Vermutlich kommen auch sie so am schnellsten voran. Auf dem Hochhamm angekommen, geniesse ich kurz die Aussicht. Es ist neblig und trüb, und auch der heftige Wind ist ausgesprochen unfreundlich. Für längeres Verweilen ist es oben hier einfach zu kalt.

Ich freue mich auf eine warme Tasse Tee, aber das Bergrestaurant auf dem Hochhamm ist leider geschlossen.

Drum geht es gleich weiter. Im Abstieg nach Bächli stosse ich auf die Spur eines anderen Schneeschuhwanderers. Es ist gut zu sehen, dass er offenbar Schneeschuhe eines anderen Typs als ich verwendet. Die seinen sind sehr lang und schmal. Wie es scheint, verhindert die riesige Fläche seines Modells das allzutiefe Einsinken im Schnee. Müsste ich auch mal ausprobieren. Möglicherweise habe ich aber darum auch einen grösseren "Tiefgang", weil ich selbst um die 90 Kilogramm und mein Rucksack  auch noch 14 Kilogramm wiegt :-). Da aber auch unsere Schrittlängen unterschiedlich sind, ist es für mich angenehmer, durch den tiefen Schnee zu stapfen als die bereits vorhandene Spur zu benutzen. Bei Kilometer 54 komme ich dann auf eine schneefreie Teerstrasse, der ich bis nach Bächli folge. Hier gibt es im Restaurant Rössli - es ist für Fr. 450'000.- zum Verkauf ausgeschrieben - eine warme Suppe mit Brot und etwas zu trinken.

Anschliessend folge ich zuerst der Hauptstrasse in Richtung Hemberg. Nach der ܜberquerung des Necker geht es dann auf einer kleinen Strasse steil hinauf nach Hemberg. Das letzte Stück von Hemberg nach Scherrer ist anstrengend. Es gilt, in zwei tief eingeschnittene Bachtobel hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf zu steigen. Aber schliesslich ist auch der letzte Schneehang bei Niderwil bezwungen - hier folgte ich einer Katzenspur - danke für die Wegweiserdienste, kleine Katze! Bei Kilometer 60 komme ich wieder auf eine Asphaltstrasse. Ich bin unsicher, ob noch eine Schneepassage folgt und einfach zu müde, um die Schneeschuhe aus- und möglicherweise kurz darauf gleich wieder anzuziehen. Darum kämpfe ich mich neben der nassen Strasse durch den tiefen Schnee, bis mir das dann doch zu blöd wird und ich die Schneeschuhe einmal mehr an diesem Tag auf den Rucksack packe.

Die Strasse bis zum Hotel Churfirsten ist zwar vereist, aber schneefrei. Der Empfang ist warm und herzlich, und ich fühle mich hier wirklich willkommen. Schmunzelnd lese ich die verschiedenen Sinnsprüche am Tresen.
Hier zwei Beispiele:

  • "Wer die Natur mit Füssen tritt, braucht verdammt hohe Gummistiefel"
  • "Wer trinkt, um zu vergessen, muss vorher bezahlen!"


Wohl bekomms!

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