Trans Swiss Trail 1: Winterwanderung Rorschach - Genf

Es geht endlich los - vom Warten auf die bestellten Ausrüstungsteile bin ich schon ganz zappelig geworden.

Es regnet in Strömen, und auch der Wetterbericht verspricht für die kommenden Tage wenig Gutes. Doch sei es drum. Bus und Bahn bringen mich zum Startort Rorschach Hafen, wo ich kurz nach sechs Uhr abends eintreffe. Es ist zwar stockdunkel, aber es regnet wenigstens nicht mehr. Deshalb entschliesse ich mich, nicht wie vorgesehen in ein Hotel zu gehen, sondern gleich mit meiner Wanderung zu beginnen.

Kurz nach dem Verlassen von Rorschach beginnt es wieder zu nieseln. Im notdürftigen Schutz eines Balkons ziehe ich meine Regenhosen und den Poncho an. Dermassen gut geröstet geht es hinauf in den stockfinsteren Wald. Der Weg ist nass, rauh, glitschig und stellenweise recht steil. Orientierung ist nur mit der Taschenlampe möglich. Bereits jetzt leistet mir das GPS Gerät mit dem zu Hause gezeichneten Track gute Dienste.

Wegen der extrem schlechten Sicht habe ich mich auf dem Weg durch den finsteren Wald trotzdem zweimal, wenn auch nur kurz, verlaufen.

In Tobel kreuze ich die Bahnlinie Rorschach - Heiden und sehe mit Interesse, dass die Bahnlinie so steil ist, dass sie offenbar nur von einer Zahnradbahn befahren werden kann.

In Heiden - ich komme dort kurz vor zehn Uhr abends an - stelle ich fest, dass die Restaurants und Hotels bereits um zehn Uhr zumachen. Wegen des immer noch anhaltenden starken Regens und der fehlenden Möglichkeit, irgendwo etwas Warmes zwischen die Zähne zu bekommen, verzichte ich auf den ursprünglichen Plan, erst mal kurz etwas zu essen und dann ausserhalb des Ortes einen Platz für mein Zelt zu suchen.

Im Hotel Linde in Heiden finde ich dann doch noch eine freundliche Aufnahme und ein schönes, trockenes Zimmer. Obwohl die Küche bereits geschlossen ist, kriege ich hier einige Scheiben Brot, Butter, Konfitüre und ein Joghurt mit aufs Zimmer.

Herzlichen Dank und gute Nacht!