Schweiz - Wandern - Trail Running Schuh

Trans Swiss Trail 2: Pruntrut - Chiasso zu Fuss

Goldbach - Langnau

Die Nacht war mir nur etwas über 4 Grad recht kalt. Deshalb freue ich mich jetzt sehr, dass die Sonne aufgeht und mich zu wärmen beginnt. Auf dem Weg durch Goldbach und Lützelflüh bewundere ich die herrschaftlichen Bauernhäuser und die schmucken Speicher aus Holz. Nach der Durchquerung des Ortskerns von Lützelflüh - hier findet sich nebst anderem auch ein Denkmal zu Gotthelfs Buch "Die schwarze Spinne", es handelt  vom Wüten der Pest im Emmental - führt der Weg an der Kulturmühle vorbei an das Ufer der Emme. Einzig einige wenige Fischer und eine Schulklasse beim Sportunterricht sorgen für etwas Abwechslung auf dem doch recht eintönigen Weg entlang des Flusses, dessen schneller Lauf ab und zu von einem Wehr unterbrochen und gebremst wird.

Die mit diesen künstlichen Hindernissen verbundenen Gefahren werden vor allem von den vielen im Sommer in diesem Fluss Badenden oft erheblich unterschätzt. Trotz der geringen Fallhöhe des Wassers können die starken Rückströmungen unterhalb eines solchen Wehrs einen Schwimmer solange festhalten, bis er ertrunken ist. Wegen der steilen Mauern beidseitig des Wehrs ist ein Entkommen - das geht nur an der Seite - oft unmöglich.

Die am Fluss entlang aufgestellten Wegmarken stehen in Abständen von jeweils einhundert Metern. Sie lassen unschwer erkennen, wie langsam ich mit meinem wunden Knie jetzt unterwegs bin. Trotzdem bin ich sehr amüsiert, als mich der der Schulklasse folgende Lehrer fragt, ob ich weiss, wie lang ein Kilometer sei. Er habe nämlich seine Karte zuhause vergessen.
Dem Mann konnte geholfen werden.

Die bei einem grossen Sägewerk aufgestapelten Baumstämme lassen erahnen, woher der Reichtum dieser Gegend stammt. Doch den Weg der Emme empfinde ich nach wie vor als recht eintönig. So bin ich auch nicht unglücklich, endlich in Langnau anzukommen. Nach einem nahrhaften Mittagessen in einem Supermarkt im Zentrum begebe ich mich zum Bahnhof, um nach Hause zu fahren.

Die während der ersten acht Tage allein zurückgelegten über 200 Kilometer haben mir zugesetzt. Ich will meinen zerbrochenen Wanderstock ersetzen und mein Gepäck noch etwas optimieren. Aber auch mein entzündetes Knie kann diese Pause jetzt gut gebrauchen.

Aber vor allem anderen freue ich mich sehr darauf, Meine Frau Therese wiederzusehen. Den Rest des Weges bis nach Chiasso werden wir zusammen gehen.

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