Schweiz - Wandern - Trail Running Schuh

Trans Swiss Trail 2: Pruntrut - Chiasso zu Fuss

Les Breleux - St. Imier

Ich bin zu faul, um für das Frühstück zum ungefähr drei Kilometer entfernten Les Breleux zurückzugehen. Darum gibt es jetzt nur das vom Vortag übriggebliebene Bier und ein hartes Brötchen. Wohl bekomms! Die noch ein bisschen feuchten Kleider hänge ich solange über den nahen Weidezaun. Als ich sie wieder abnehmen will, kriege ich einen heftigen elektrischen Schlag - und jetzt bin ich urplötzlich hellwach! Ich habe leider nicht gesehen, dass der Bauer während meines doch eher bescheidenen Frühstücks die Kühe auf die Weide getrieben und den am Vorabend ausgeschalteten Strom wieder eingeschaltet hat. Und nackte Füsse im nassen Gras sind wirklich ein ausgezeichneter Leiter - Potz Heilanddonner! Mit einer Plasticwäscheklammer kann ich dann aber die Wäsche doch noch abnehmen, ohne nochmals elektrisiert zu werden.

Auch heute sehe ich es wieder. Die in den zahlreich vorhandenen Weidezäunen eingebauten Durchstiege sind leider nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Die Verriegelung an der Schranke oben lässt sich nur beidhändig öffnen, was den Quer-Durchstieg erfordert. Dafür sind diese Törchen aber für einen Rucksackträger zu schmal. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als den Rucksack an jedem Zaun abzusetzen, auf die andere Seite des Zauns zu heben und nach erfolgtem Durchstieg wieder aufzunehmen. Ein etwas mühsames Verfahren.

Ungeachtet dessen ist auch heute wieder ein wunderbarer Tag mit Sonnenschein, friedlich grasenden Kühen, Kälbern, Pferden und Fohlen und jeder Menge Natur. Von Norden kommend erklimme ich den Mont du Soleil mit seinen zahlreichen Windgneratoren und dem grossen, sehenswerten Solarzellen-Park. Von hier oben führt ein Bähnchen sehr steil hinunter nach Saint Imier. Aber getreu dem Motto "JMzF" (Jeden Meter zu Fuss) verzichte ich auf diese Bequemlichkeit und nehme den ausnehmend steilen Wanderweg unter die Füsse. Da ich im linken Knie Arthrose und damit beim Bergabgehen auch erhebliche Schmerzen habe, bin ich froh, endlich unten und damit auch an meinem Tagesziel angekommen zu sein.

Nach einem Imbiss und einem kurzen Rundgang in Saint Imier erwartet mich im Zentrum bereits mein Frau. Sie ist mit dem Rad von zu Hause hierher gefahren, um mir einen anderen Rucksack zu bringen. Der selbst angefertigte, mit nur 275 Gramm Leergewicht  superleichte Rucksack hat leider einen zu kurzen Rücken für mich. Seine Träger haben die Innenseite meiner Arme wundgescheuert. Da er nicht passt, sind selbst die nur 7,5 Kilogramm Gesamtgewicht zu viel. Ein absolut toller Service, danke schön, liebe Therese!

Die restliche Zeit des Tages verwenden wir darauf, uns Saint Imier anzuschauen. Sowohl die Kirche mit der grossen Orgel als auch die zahlreich vorhandenen Trompe d'Oeuil Malereien an den Häusern finden wir hier sehenswert.

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